2. CareXFestival erregt Aufmerksamkeit

Entertainment meets Business – unter diesem Motto stand auch das 2. CareXFestival, das am 07. Und 08. November 2023 stattfand.

Das WohnXperium war wieder der Gastgeber und Veranstalter für das CareXFestival, dass sich jetzt schon nach der 2. Auflage einen festen Platz im Veranstaltungskalender in der Pflege erobert hat. Das innovative Veranstaltungsformat heißt bewusst weder Messe noch Ausstellung sondern Festival, um deutlich zu machen, das Produkte, die für ältere und pflegebedürftige Menschen sind, auch cool und hip sein können und gefeiert werden können. Und das ist so gut gelungen, dass der mdr auf das Festival aufmerksam wurde und ein Kamerateam vorbei geschickt hat. Der Beitrag hat es dann in das Abendprogramm geschafft und eindrücklich gezeigt, wie diese Produkte im Alltag nützlich sein können.

20 Aussteller boten den Teilnehmenden Innovationen rund um die Themen Bauen, Wohnen, Betreuung, Digitalisierung und Telemedizin. Die BesucherInnen – angefangen bei PflegeschülerInnen, Studierenden, Pflegekräften über Entscheider aus der Pflege- wie Immobilienwirtschaft bishin zu Investoren – haben ausgiebig von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, die Produkte zu testen und über einen Feedbackbogen zu bewerten. So konnte am Ende des Tages jeweils das Produkt des Tages gekürt werden.

Am ersten Veranstaltungstag hatten 40 PflegeschülerInnen aus zwei Klassen der BIP gGmbH (Bildung in Pflege- und Sozialberufen) die ehrenvolle Aufgabe, ihr bestes Produkt zu finden. Da jede Klasse für sich ihr Produkt gefunden hat, gab es am Ende sogar zwei Sieger: enna care – ein einfaches Bedienkonzept für Tablets. Es ermöglicht Menschen ohne Digitalkompetenz den Zugang zu wichtigen Themen wie Video-Kommunikation, Messaging, Streaming, Telemedizin und Pflege. Der andere Sieger war das Exoskelett von BionicBank. Die Begründung der Pflegeschülerin für ihre Wertung sollte einen nachdenklich machen: „Wir merken schon nach nur 1,5 Jahren Ausbildung, dass einem der Rücken wehtut“. Ein wichtigeres Argument für Einrichtungen kann es kaum geben, dieses Produkt anzuschaffen.

Am zweiten Tag wurde der Duschstuhl von arjo zum Siegerprodukt gekürt. Auch hier standen wieder die Ergonomie und das rückenschonende Arbeiten im Vordergrund.

Soziale wie digitale Teilhabe

Abgerundet wurde die Ausstellung mit einem breitgefächerten Bühnenprogramm. Dieses reichte von Pitches und kurzen Live-Produktpräsentationen bis hin zu Impulsvorträgen mit Podiumsdiskussionen. Themen wie „Digitale Spracherkennung und lebensdienliche Technik in der Pflege“ sowie „Altersgerechte und gesunde Städte“ standen auf dem Programm und wurden ausgiebig diskutiert. Speziell bei der digitalen Spracherkennung zeigt sich, dass es hier immer noch Grenzen gibt, an die die Anwender stoßen, wenn die Aussprache oder der Dialekt dann nicht richtig verstanden werden. Das wir in Deutschland noch dazu lernen können, was eine altersgerechte Stadt ausmacht, brachte eine andere Diskussion zutage. Die Moderatorin Susanne Trabandt, selbst Architektin, war im September erst auf einer Studienreise in Barcelona und brachte daher ganz frische Eindrücke mit, was diese Stadt uns voraus hat. Dort werden die medizinische Betreuung und Pflege im Quartier selbst organisiert und umgesetzt. Es gibt einen fest zugewiesenen Arzt sowie Pflegedienst.

Award-Verleihung – the winner is….

Und ausgiebig gefeiert wurde auch noch: Am 07. November abends fand die FestivalParty statt. Das Highlight in diesem Jahr war neben der tollen Location, dem Oberdeck, die Verleihung des Awards „Glücksmomente stiften“. Digitale Begleitung bei der häuslichen Betreuung für Menschen mit Demenz – war die Aufgabe, die die eingereichten Beiträge zu erfüllen hatten. Eine hochkarätige Jury bestehend aus ExpertInnen für IT, Pflege, Demenz, Finanzierung etc. haben „Die Gute Stunde“ von humaQ zum Sieger gekürt. Dabei handelt es sich um interaktive Online-Kulturangebote für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen – immer live mit interaktiver Kunstvermittlung. Sie fördert die therapeutischen Potenziale einer kunstbasierten psychosozialen Intervention bei Demenz sowie die kulturelle Teilhabe. Freudestrahlend nahmen Maria Urban und Torsten Anstädt von humaQ den Preis entgegen. Beim Preis handelt es sich um eine Transferpatenschaft, die Dr. Mandana Banedj-Schafii von medmehr übernommen hat. Sie wird jetzt im intensiven Austausch mit den Gewinnern dafür sorgen, dass „Die Gute Stunde“ jetzt noch mehr Aufmerksamkeit bekommt, und sie wird auch operativ unterstützen. Der Award wurde in diesem Jahr finanziell durch die Carestone Group, dem führenden Projektentwickler für Seniorenimmobilien, unterstützt.